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Der philosophische Radio-Salon

Über die Hoffnung mit Jean-Pierre Wils

Wir leben in schwierigen Zeiten, eine Krise jagt die nächste, so kommt es einem vor, und die Aussichten sind trüb. Von Hoffnung zu sprechen, kann einem da fast naiv vorkommen. Oder zumindest anachronistisch. Oder brauchen wir mehr Hoffnung gerade jetzt?

Gründe, die Hoffnung zu verlieren, gibt es ja genügend: Die Situation in den verschiedenen Kriegs- und Krisengebieten. Der Eindruck, dass die gesellschaftliche Entwicklung stockt und stagniert. Oder, allem voran, der Klimawandel, der das Gegenteil einer rosigen Zukunft verspricht – und dessen Bekämpfung gerade auch nicht eben Hoffnung macht. War´s das also mit der Hoffnung?

Zumindest ist es im Moment “ein gewagtes Unterfangen, von der Hoffnung zu sprechen“, sagt der Philosoph Jean-Pierre Wils. Er will sich allerdings mit diesem vermeintlichen Status Quo nicht zufrieden geben – sondern ihm sogar etwas entgegen setzen. Und zwar einen zeitgenössischen, einen aufgeklärten Hoffnungsbegriff: “Wir sollten uns davor hüten, die Hoffnung allzu schnell aufzugeben!“

Wichtig ist, sagt Jean-Pierre Wils, zwischen Hoffnung und Optimismus zu unterscheiden, denn der Optimismus birgt Voraussagen für die Zukunft, das tut die Hoffnung nicht. Hoffnung braucht dagegen einen gewissen Mut zum Realismus, also das Gegenteil von Optimismus. Eine Situation annehmen, ohne nostalgisch vermeintlich bessere Zeit “früher“ zu romantisieren, darum geht es dabei auch. Nur so kann man Lösungen und Wege entwickeln – und eine “Tugend des Mutes“ als Grundlage der Hoffnung.

“Was darf ich hoffen?“, frage der Philosoph Immanuel Kant. Eine Glückseligkeit, die moralisch verdient sein will. Im Zeitalter der Aufklärung war Hoffnung dann mit dem Fortschrittsversprechen verbunden, das heute allerdings nur noch bedingt überzeugt, Stichwort Klimakrise. Immerhin gibt es noch “das Prinzip Hoffnung“ des Philosophen Ernst Bloch – und daraus folgend die Idee der konkreten Utopie.

Der Philosoph Jean-Pierre Wils und Moderator Jürgen Wiebicke laden ein zu einem Austausch über die Hoffnung.

Jürgen Wiebicke

Informationen

Do 10.10.2024

Einlass: 18.00 Uhr
Beginn: 19.00 Uhr
 

EINTRITT FREI
Keine Anmeldung erforderlich

Veranstalter:
WDR 5