Kazuo Katase

Helle Kammer

Kazuo Katase (*1947 in Shizuoka, Japan) lebt und arbeitet sein 1976 in Kassel, wo er auch an der Documenta IX teilgenommen hat. Die Licht-Skulptur „Helle Kammer“ hat er für Rohrmeisterei- Plateau entwickelt, wo sie am 19.10.2012 der Öffentlichkeit übergeben wurde. Der Werktitel „Helle Kammer“ ergibt sich nicht allein aus der weißen Lackierung des eloxierten Aluminiums, aus dem der Skulpturenkörper besteht; die Skulptur wird dadurch jedoch zu einem visuellen Gradmesser für unterschiedliche Tageshelligkeiten. Bei Einbruch der Dunkelheit zeigt die Skulptur ihr Paradoxon: Sie erweist sich als zweigeteilt, wobei der eine Teil von innen leuchtet, der andere aber dunkel erscheint. Permanent aber strahlt das Licht aus dem hellen in den dunklen Teil, sodass statt des Gegensatzes von Licht und Dunkel deren Zusammengehörigkeit ins Bild gesetzt wird. Damit erfolgt ein Brückenschlag zwischen den Kulturen: Hier die westliche mit ihrem Ja- Nein-Prinzip, der Trennung von Licht und Dunkel und der damit verbundenen Wertung von Gut und Böse; auf der anderen Seite die östliche, basierend auf dem Zen-Buddhismus, mit dem sich der Künstler intensiv auseinandergesetzt und Grundlagen für eine enharmonische Existenz der Gegensätze gefunden hat. Da der Prozess der Durchdringung des Schattens vom Licht es ermöglicht, das Dunkel auch als „Helligkeit mit niedrigerem Messwert“ zu verstehen, lässt die „Helle Kammer“ auch die (quasi politische) Hoffnung zu, dass „jeder im andern einen vagen Umriss seiner selbst“1) erkennt. (Ulf Weingarten)

Kazuo Katase

Informationen

Tel. 02304-2013001
E-Mail: info@rohrmeisterei-schwerte.de